Rektusdiastase
Als Rektusdiastase wird das Auseinanderweichen der geraden Bauchmuskulatur und der damit einhergehenden Ausdünnung der Mittelline bezeichnet. Es handelt sich um eine erworbene Bauchwandschwäche, welche sehr häufig zusammen mit einem Bauchwand- bzw. einem Bauchnabelbruch auftreten kann.
Die TAPPLAR-Technik basiert auf meiner Idee, zwei etablierte Operationsverfahren sinnvoll miteinander zu verbinden: die robotisch assistierte ventrale TAPP zur Versorgung von Bauchwandbrüchen und die LAR (Linea Alba Rekonstruktion mit Geneva-Nahttechnik) zur Korrektur der Rektusdiastase.
Bei der TAPP-Methode wird ein Kunststoffnetz präperitoneal – also zwischen Bauchfell und Bauchdecke – eingelegt. Diese Lage schützt den Bauchraum, verhindert Verwachsungen mit den inneren Organen und ermöglicht eine spannungsfreie Stabilisierung der Bruchlücke oder der Mittellinie.
Im Gegensatz zu Verfahren wie der TARUP bleibt bei der LAR-Technik das hintere Kompartiment der Bauchdecke unberührt. Die hintere Rektusaponeurose wird beidseitig längs inzidiert, die entstandenen Lappen werden durch eine fortlaufende Nahttechnik zur Rekonstruktion der Linea alba zusammengeführt. So werden die geraden Bauchmuskeln wieder zentralisiert – und das Risiko einer Verletzung von Nerven-Gefäßbündeln entfällt vollständig.