Hernienchirurgie
Unter einer Hernie versteht man eine Schwachstelle der Leiste oder der Bauchwand. Die häufigsten Formen von Hernien sind der Leistenbruch, Schenkelbruch, Nabelbruch und Narbenbruch. Verlagern oder klemmen sich dabei sogar Teile des Darms ein, sollten Sie so rasch wie möglich ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.
Hernien
Als Spezialist für Hernienchirurgie (Europäischer Facharzt für Bauchwand– und Leistenbruchoperatione – Fellow of the Board of Surgery in Abdominal Wall Surgery FEBS – AWS) begleite ich Sie vom persönlichen Erstgespräch in meinen Wahlarztordinationen bis zur Nachbehandlung. Schwerpunkt meines ärztlichen Spektrums ist die Hernienchirurgie unter besonderer Berücksichtigung der Vermeidung der Rückfallquote des Defekts sowie eines komplikationsarmen Langzeitverlaufs.
Mittels eines gemeinsamen ausführlichen Aufnahmegespräches und einer anschließenden körperlichen Untersuchung stelle ich die Diagnose. Dabei gehe ich speziell auf Ihre individuellen Bedürfnisse ein und plane ein maßgeschneidertes therapeutisches Vorgehen.
Als PatientIn profitieren Sie von den modernsten Operationsverfahren, dem Einsatz verbesserten Netzen zur Stabilisierung des Bruchs und meiner Erfahrung in über 400 Hernienoperationen. Das Ziel meiner Behandlung ist die Wiederherstellung Ihrer Gesundheit und Sie bei der Erhaltung dieser so lange wie möglich zu unterstützen.
Therapieverfahren verschiedener Hernienformen:
Leistenbruch
Leistenbruch
Zur operativen Versorgung einer Leistenhernie stehen zwei Verfahren zur Verfügung:
- Transabdominelle Präperitoneale Patch Technik – TAPP (Operationsdauer ca. 60min)
Die TAPP Technik ist eine minimal-invasive Operationsmethode – in Vollnarkose wird mittels Kameratechnik und über sehr kleine Hautschnitte der Bruch operiert und ein Kunststoffnetz eingebracht.
- Lichtenstein Technik (Operationsdauer ca. 60min)
Bei dieser Methode wird über einen Hautschnitt im Leistenbereich ein Kunststoffnetz eingebracht. Diese Operation wird in der Regel in Vollnarkose, in einzelnen Fällen auch mittels Kreuzstich (Spinalanästhesie) durchgeführt.
Nabelbruch
Nabelbruch und Narbenbruch
Zur operativen Behandlung von Bauchnabelbrüchen stehen mir die unten angeführten Methoden zur Verfügung. Alle Techniken haben das Ziel, den Bruch mittels Kunststoffnetz optimal zu versorgen, die Narben so klein wie möglich zu halten und somit die postoperativen Schmerzen zu verringern.
- Direktverschluss (Operationsdauer ca 45min)
Ohne Netzeverstärkung bei <1cm im Durchmesser großen Defekten
- Präperitoneale umbilikale Mesh-Plastik – PUMP (Operationsdauer ca. 60min)
Die PUMP-Technik kommt bei > 1cm kleineren Brüchen zum Einsatz. Dabei wird das Kunststoffnetz mit einer Überlappung von 2 – 3 cm über den Bruch hinaus zwischen Bauchfell und Bauchdecke gelegt. Auf diese Weise werden Komplikationen wie Verwachsungen mit den Bauchorganen verhindert
- (e)MILOS oder eTEP (Operationsdauer ab 120min)
Bei größeren Bauchnabelbrüchen kommt die (e)MILOS oder eTEP Methode zur Anwendung. Der Hautschnitt ist dabei jedoch höchstens so lang wie der Bruchdurchmesser. Das Kunststoffnetz wird unter der Bauchmuskulatur positioniert. Die Operation erfolgt laparoskopisch.
- Intraperitoneale onlay mesh – IPOM plus (Operationsdauer ca. 120min)
Die IPOM plus – Technik ist ein minimalinvasives Verfahren mittels Kameratechnik wird die Bruchlücke verschlossen und mit einem Kunststoffnetz verstärkt.
Narbenbruch
Nabelbruch und Narbenbruch
- Chemische Komponentenseparation mit Botulinum – Toxin (Botox)
Narbenhernien mit einem Durchmesser von über 10cm können meist nicht direkt spannungsfrei verschlossen werden. Um in so einem Fall den Bauchdeckenverschluss zu erleichtern und die Dehnbarkeit der Muskulatur zu erhöhen, wird präoperativ Botox in die seitliche Muskulatur eingebracht. Das Botulinum – Toxin ist ein neurotoxisches Gift, welches eine temporäre Relaxation der Muskulatur für 2-5 Monate bewirkt. Der maximale Effekt ist 3 bis 4 Wochen nach Infiltration erreicht.
- Sublay Technik nach Rives – Stoppa (Operationsdauer ca. 180min)
Bei der Sublay-Technik wird das Kunststoffnetz mittels Hautschnitt unter die Muskulatur eingebracht.
- Hintere Komponentenseparation – TAR Technik nach Novitzky (Operationsdauer ca. 270min)
Bei der hinteren Komponentenseparation wird das Kunststoffnetz mittels Hautschnitt bis weit über die seitliche Bauchmuskulatur eingebracht. Der Vorteil dieser Operationstechnik liegt in der Spannungsreduktion und Erweiterung des Netzlagers. Bei der TAR liegt das permanente Kunstoffnetz zwischen dem Peritoneum (Bauchfell), dem Musculus rectus abdominis (gerader Bauchmuskel) und dem Musculus transversus abdominis (seitlicher Bauchmuskel). Durch die erweiterte Präparation des Kompartiments kann die hintere Rektusscheide leichter zurückverlagert und somit die Mittellinie (Linea Alba) wieder rekonstruiert werden.
Rektusdiastase
Rektusdiastase
In solchen Fällen ist eine operative Sanierung mittels „Linea-alba Rekonstruktion in SCOLA – (SubCutaneous OnLay endoscopic Approach) oder ELAR Technik (Endoscopic-assisted linea alba reconstruction) zu empfehlen (Operationsdauer ab 120min). Über einen kleinen Hautschnitt wird die Mittellinie rekonstruiert und ein Kunstoffnetz zwischen Binde- bzw. Fettgewebe und der Bauchdecke positioniert.