Hernienchirurgie

Leiden Sie an einer Hernie – einem sogenannten Eingeweidebruch – dann sind Sie nicht alleine, denn jedes Jahr werden rund 25.000 Hernienoperationen in Österreich durchgeführt.
Unter einer Hernie versteht man eine Schwachstelle der Leiste oder der Bauchwand. Die häufigsten Formen von Hernien sind der Leistenbruch, Schenkelbruch, Nabelbruch und Narbenbruch. Verlagern oder klemmen sich dabei sogar Teile des Darms ein, sollten Sie so rasch wie möglich ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.

Hernien

Als Spezialist für Hernienchirurgie (Europäischer Facharzt für Bauchwand– und Leistenbruchoperatione – Fellow of the Board  of Surgery in Abdominal Wall Surgery FEBS – AWS) begleite ich Sie vom persönlichen Erstgespräch in meinen Wahlarztordinationen bis zur Nachbehandlung. Schwerpunkt meines ärztlichen Spektrums ist die Hernienchirurgie unter besonderer Berücksichtigung der Vermeidung der Rückfallquote des Defekts sowie eines komplikationsarmen Langzeitverlaufs. 

Mittels eines gemeinsamen ausführlichen Aufnahmegespräches und einer anschließenden körperlichen Untersuchung stelle ich die Diagnose. Dabei gehe ich speziell auf Ihre individuellen Bedürfnisse ein und plane ein maßgeschneidertes therapeutisches Vorgehen. 

Als PatientIn profitieren Sie von den modernsten Operationsverfahren (DaVinci Xi System), dem Einsatz verbesserten Netzen zur Stabilisierung des Bruchs und meiner Erfahrung in über 1000 Hernienoperationen. Das Ziel meiner Behandlung ist die Wiederherstellung Ihrer Gesundheit und Sie bei der Erhaltung dieser so lange wie möglich zu unterstützen.

Therapieverfahren verschiedener Hernienformen: 

Leistenbruch

Das auffälligste Zeichen für einen Leistenbruch ist eine Vorwölbung im Bereich der Leiste. Diese entsteht, wenn Teile des Darms durch den Leistenkanal nach außen treten. Die Leistenhernie zeigt sich oft erstmals bei starker körperlicher Belastung, wie beispielsweise beim Heben schwerer Gegenstäde oder beim Sport. Mehr Informationen zum Leistenbruch

Leistenbruch

Zur operativen Versorgung einer Leistenhernie stehen zwei Verfahren zur Verfügung: 

  • Transabdominelle Präperitoneale Patch Technik – (r)TAPP (Operationsdauer ca. 60min)
    Die TAPP Technik ist eine minimal-invasive Operationsmethode – in Vollnarkose wird mittels Kameratechnik oder robotisch-assistiert und über sehr kleine Hautschnitte der Bruch operiert und ein Kunststoffnetz eingebracht.
  • Lichtenstein Technik (Operationsdauer ca. 60min)
    Bei dieser Methode wird über einen Hautschnitt im Leistenbereich ein Kunststoffnetz eingebracht. Diese Operation wird in der Regel in Vollnarkose, in einzelnen Fällen auch mittels Kreuzstich (Spinalanästhesie) durchgeführt.

Nabelbruch

Bei einem Bauchnabelbruch gibt das Bindegewebe um dem Bauchnabel dem Druck der Organe nach und macht sich meistens als kugelförmige Wölbung bemerkbar. Nabelbrüche können oft bereits nach der Geburt bestehen, sie bilden sich aber in Regel meistens selbständig zurück. Bei Erwachsenen hingegen ist häufig eine Nabelbruchoperation erforderlich. Mehr Informationen zum Nabelbruch

Nabelbruch

Zur operativen Behandlung von Bauchnabelbrüchen stehen mir die unten angeführten Methoden zur Verfügung. Alle Techniken haben das Ziel, den Bruch mittels Kunststoffnetz optimal zu versorgen, die Narben so klein wie möglich zu halten und somit die postoperativen Schmerzen zu verringern.

  • Direktverschluss (Operationsdauer ca 45min)
    Ohne Netzeverstärkung bei <1cm im Durchmesser großen Defekten
  • Präperitoneale umbilikale Mesh-Plastik – PUMP oder robotisch-assistierte ventrale TAPP (Operationsdauer ca. 60min)
    Die PUMP-Technik kommt bei > 1cm kleineren Brüchen zum Einsatz. Dabei wird das Kunststoffnetz mit einer Überlappung von 2 – 3 cm über den Bruch hinaus zwischen Bauchfell und Bauchdecke gelegt. Auf diese Weise werden Komplikationen wie Verwachsungen mit den Bauchorganen verhindert
  • (e)MILOS oder die robotisch-assistierte TARUP  bzw. rTEP Technik (Operationsdauer ab 120min)
    Bei größeren Bauchnabelbrüchen kommt die endoskopisch-assistierte MILOS oder die robotisch-assistierte TARUP bzw. TEP Methode zur Anwendung. Das Kunststoffnetz wird unter der Bauchmuskulatur positioniert. Die Operation erfolgt laparoskopisch oder roboter-assistiert mit dem DaVinci Xi System.
  • Intraperitoneale onlay mesh – robotisch-assistiertes IPOM plus (Operationsdauer ca. 120min)
    Die (r)IPOM plus – Technik ist ein roboter-assistiertes Verfahren, hierbei wird die Bruchlücke verschlossen und mit einem Kunststoffnetz an das Bauchfell genäht.

Narbenbruch

Ein Narbenbruch ist eine häufige Spätkomplikation von Eingriffen in der Bauchchirurgie – abhängig von der Art des Primäreingriffes, postoperativen Komplikationen und der Methode des Bauchdeckenverschlusses. Das Auftreten eines Narbenbruches nach Laparotomien liegt bei einer Wahrscheinlichkeit von 10-20%. Mehr Informationen zum Narbenbruch

Narbenbruch

  • Chemische Komponentenseparation mit Botulinum – Toxin (Botox)
    Narbenhernien mit einem Durchmesser von über 10cm können meist nicht direkt spannungsfrei verschlossen werden. Um in so einem Fall den Bauchdeckenverschluss zu erleichtern und die Dehnbarkeit der Muskulatur zu erhöhen, wird präoperativ Botox in die seitliche Muskulatur eingebracht. Das Botulinum – Toxin ist ein neurotoxisches Gift, welches eine temporäre Relaxation der Muskulatur für 2-5 Monate bewirkt. Der maximale Effekt ist 3 bis 4 Wochen nach Infiltration erreicht.
  • Sublay Technik nach Rives – Stoppa (Operationsdauer ca. 180min)
    Bei der Sublay-Technik wird das Kunststoffnetz mittels Hautschnitt unter die Muskulatur eingebracht.
  • (e)MILOS oder die robotisch-assistierte TARUP  bzw. (r)TEP Technik (Operationsdauer ab 120min)
    Bei größeren Narbenhernien kommt die endoskopisch-assistierte MILOS oder die robotisch-assistierte TARUP bzw. TEP Methode zur Anwendung. Das Kunststoffnetz wird unter der Bauchmuskulatur positioniert. Die Operation erfolgt laparoskopisch oder roboter-assistiert mit dem DaVinci Xi System.
  • Hintere Komponentenseparation – (r)TAR Technik nach Novitzky (Operationsdauer ca. 270min)
    Bei der hinteren Komponentenseparation wird das Kunststoffnetz mittels Hautschnitt oder robotisch-assistiert bis weit über die seitliche Bauchmuskulatur eingebracht. Der Vorteil dieser Operationstechnik liegt in der Spannungsreduktion und Erweiterung des Netzlagers. Bei der (r)TAR liegt das permanente Kunstoffnetz zwischen dem Peritoneum (Bauchfell), dem Musculus rectus abdominis (gerader Bauchmuskel) und dem Musculus transversus abdominis (seitlicher Bauchmuskel). Durch die erweiterte Präparation des Kompartiments kann die hintere Rektusscheide leichter zurückverlagert und somit die Mittellinie (Linea Alba) wieder rekonstruiert werden.

Rektusdiastase

Als Rektusdiastase wird das Auseinanderweichen der geraden Bauchmuskulatur und der damit einhergehenden Ausdünnung der Mittelline bezeichnet. Es handelt sich um eine erworbene Bauchwandschwäche, welche sehr häufig zusammen mit einem Bauchwand- bzw. einem Bauchnabelbruch auftreten kann. Mehr Informationen zur Rektusdiastase 

Rektusdiastase

In solchen Fällen ist eine operative Sanierung mittels „Linea-alba Rekonstruktion in SCOLA – (SubCutaneous OnLay endoscopic Approach), ELAR Technik (Endoscopic-assisted linea alba reconstruction) oder TARUP Technik (transabdominal retromuscular umbilical prosthetic repair) zu empfehlen (Operationsdauer ab 120min). Über einen kleinen Hautschnitt wird die Mittellinie rekonstruiert und ein Kunstoffnetz zwischen Binde- bzw. Fettgewebe und der Bauchdecke positioniert.